Hallo Ihr Lieben,
ja, ich weiß, Ihr habt lange nichts von mir gehört, aber wie der Volksmund sagt, Unkraut vergeht nicht und hier bin ich wieder.
Die letzten Monate waren für mich sehr ereignisreich und ich bin einfach nicht zum Schreiben gekommen. Gleich nach den Sommerferien im vergangenen Jahr habe ich mich an ein Projekt gewagt, das mir schon länger im Kopf herumgeisterte. Und wie Ihr wisst, was sich einmal in meinem Kopf eingenistet hat, bleibt meist nicht einfach nur da drin, sondern drängt darauf, das Licht der Welt zu erblicken. Diesmal ging es um mein romantisches altes Bienenhaus, das seine besten Tage allerdings längst hinter sich hatte. Es steht in meinem Garten, umgeben von alten Bäumen und Rosen und wartete wie Dornröschen darauf, endlich wach geküsst zu werden.
Leider ignorierte der Prinz das Dornröschen. Er meinte, dieses Projekt könne gern noch eine Weile weiter ruhen, und widmete sich statt dessen lieber seinem Schwenker (Saarländischer Sammelbegriff für alles was mit dem Grillen zu tun hat. ‚Mann‘ schwenkt den Schwenker auf dem Schwenker und das praktisch immer, d.h. die Grillsaison beginnt am 1. Januar und endet am 31. Dezember).
Aber dieses kleine Haus, da war ich mir absolut sicher, würde einen bezaubernden Raum abgeben, um all die vielen schönen Dinge zu präsentieren, die in meinem Atelier entstehen. So knöpfte ich mir Dornröschen eben selbst vor und machte mich an einem schönen Spätsommermorgen an die Arbeit.
- Unser altes Bienenhäuschen
- Waldhortensie Annabell und Bauernhortensien umgeben das alte Gartenhaus
- Wildrosenromantik
Zunächst befreite ich mein altes Bienenhäuschen, das vermutlich so um 1926 gebaut wurde, von Spinnweben und allerhand Plunder, den ich da eben so zwischengelagert hatte. In liebevoller Detailarbeit habe ich wochenlang Wände ausgebessert, Risse zu gespachtelt, Wände mit Kreidefarben gestrichen und als Bonbon damit begonnen, den Boden anzumalen.
- Vorher: oh Gott, war das scheußlich! Den Riss im Betonboden hatte ich hier bereits zu gespachtelt.
- Dies ist der erste Anstrich am Vormittag mit der grauen Kreidefarbe. Die Farbe trage ich mit der Rolle auf. Den Pinsel benutze ich nur für die Ecken und …
- …stelle fest, mein erster Anstrich deckt schon richtig gut.
- Nachdem die erste Schicht getrocknet ist folgt mittags der zweite Anstrich.
- Das Ergebnis nach zwei Schichten Kreidefarbe stimmt mich bereits optimistisch.
- Am nächsten Vormittag: die erste Versiegelung mit Fußbodenlack auf Wasserbasis. Ich arbeite mich zügig mit der Rolle, von der hinteren Ecke aus in Richtung Tür vor und lasse das Ganze über Nacht trocknen.
Aber ich wäre ja nicht ich, wenn das schon alles gewesen wäre-eindeutig zu einfach! Ich liebe ja alte Zementfliesen, wie man sie früher verlegt hat. Leider sind sie sehr teuer, und davon abgesehen, habe ich selbst noch nie Fliesen verlegt, also musste ich mir einen Plan B überlegen. Naheliegend war da, meine ‚Fliesen‘ einfach aufzumalen.
So einfach war es dann allerdings doch nicht, denn natürlich sind die Wände nicht gerade sondern in der Tat ziemlich schepp, und ich hatte mir ein Schachbrettmuster überlegt, das ich diagonal und rautenförmig ‚verlegen‘ wollte. Mit meiner extra aus Karton angefertigten Schablone kam ich da nicht weit. Ich bin dann dazu übergegangen das komplette Muster mit einem Aquarellstift vorzuzeichnen und die Rauten einzeln von Hand in einem dunklen Graphit-Grau aufzumalen. Wie ich da so auf Knien ‚Fliese‘ für ‚Fliese‘ aufpinselte, kam mein Mann, um mal zu gucken, was ich da eigentlich seit Tagen so mache. Er wagte es glücklicherweise nicht, einen Fuß in mein ‚Reich‘ zu setzen und verkrümelte sich in Höchstgeschwindigkeit auch wieder, mit den Worten ‚Tanya, Du bist verrückt!‘. Ich lachte nur und pinselte eifrig weiter.
- Ich male die Rauten zunächst von Hand mit einem Aquarellstift auf, ziehe dann die Ränder mit einem dünneren Pinsel nach…
- …und fülle die Flächen direkt mit einem dickeren Pinsel satt in einem Anthrazitgrauton aus.
- Das Ende der Geduldsprobe ist in Sicht…
- Nachdem meine Rauten über Nacht getrocknet sind, kann ich am nächsten Morgen die Versiegelung auftragen. Hierzu gebe ich wieder etwas Fußbodenlack auf Wasserbasis auf den Boden…
- …und verteile den Lack nun zügig mit der Rolle. Da ich keine Fußleiste habe, lackiere ich einfach quer mit meiner Heizkörperrolle unten an der Wand entlang. So entsteht ein Rand, der etwa 10 cm hoch ist.
- Da dieser Boden stark beansprucht wird, entscheide ich mich für eine weitere Lackschicht (insgesamt die dritte) wenige Stunden später.
Tiefenentspannt kam ich abends zu meinen Lieben zurück, um gleich am nächsten Morgen weiter zu malen. Glück pur! Aber irgendwann war auch die letzte Raute fertig und das Ergebnis so unglaublich schön, dass ich freiwillig meinen Pinsel aus der Hand legte.
Nun konnte ich mich endlich ans Einrichten und Dekorieren machen. Besonders gefreut hat sich meine kleine Tochter, denn nun kam ihr alter Kaufladen wieder zum Einsatz. Sie hatte ihn mit zwei Jahren vom Christkind bekommen, inzwischen aber leider keinen Platz mehr in ihrem Zimmer für das nicht ganz so kleine Exemplar.
Dieser wunderschöne und robuste Kaufladen, den Ihr bei der Firma car-Selbstbaumöbel bestellen könnt, ist wohl wieder ein Paradebeispiel dafür, dass ich mich sehr schwer von Dingen trenne. Ich wusste instinktiv, dass dieses süße Krämerlädchen noch einmal zum Einsatz kommen würde. Mein Mann schüttelt meist resigniert den Kopf, wenn ich mich wieder einmal schützend vor unsere ‚Schätze‘ werfe, die er rauswerfen möchte.
Gemeinsam mit meiner Kleinen bemalte ich das Lädchen mit Kreidefarben. Da ich einen Shabby-Look erreichen wollte, konnte meine Tochter schalten und walten, wie sie wollte, denn man kann im Grunde gar nichts falsch machen. Die Türfüllungen lackierte ich mit schwarzem Tafellack, damit wir sie später schön mit Schulkreide beschriften können.
- Die Türen bekommen zuerst einen weißen Rahmen. Der wird ganz locker mit sehr wenig Farbe und relativ trocken aufgetragen, damit die ehemals dunkle Lasur noch durchkommt. Dann klebe ich die Ränder ab…
- … um die Türfüllungen mit schwarzem Tafellack streichen zu können. Ich starte mit einem dünneren Pinsel, mit dem ich den Rand grob nachziehe…
- … gebe dann ordentlich Farbe auf einen Lackierpinsel …
- …und verteile die Farbe möglichst gleichmäßig.
- Unmittelbar danach, gehe ich mit der Rolle über die ganze Fläche, um ein schönes Ergebnis ohne sichtbare Pinselstriche zu erhalten.
- Der zweite und letzte Anstrich geht dann total schnell.
Es folgten noch kleine Garderobenleisten, die ich irgendwann mal super günstig gekauft und dann doch nicht gebraucht hatte. Sie bekamen ebenfalls einen ‚used‘ look in grau und weiß und ich konnte zwei süße Regale bei Depot ergattern (ebenfalls zum Schnäppchenpreis), die ich mir passend zu den Wänden mit der Kreidefarbe in weiß und grau umstrich.
- Total süßes Regal, leider passt die Farbe nicht.
- Trotzdem gekauft und in Windeseile einen Shabby Chic Look mit heller Kreidefarbe verpasst.
- Hier sieht man schön die aufgehellten Stellen.
- Zuerst habe ich aber die Rückwand im gleichen hellen grau gestrichen, wie die Wände und der Untergrund im Häuschen.
- Auch die Ecken haben ordentlich viel Farbe abbekommen.
- Mit einem Fön kann man zwischendurch prima das Trocknen beschleunigen. So konnte ich zügig nach der ersten Schicht weißer Farbe, auch schon lichte Akzente setzen, indem ich partiell nochmals etwas mehr weiß auftrug.
- Die Kanten schleife ich hier mit einem feinen Sandpapier an. Ich möchte nicht viel abnehmen, nur leicht die Konturen raus arbeiten.
- Schön finde ich, dass an manchen stellen auch der helle Grau-Ton wieder sichtbar wird.
- Hier kommt die dunklere Rückwand schön zur Geltung.
- An Ort und stelle im Deko Haus
Meine Süße half mir dann eifrig dabei die Möbel im Haus aufzustellen und ‚Ihr Lädchen‘ zu dekorieren.
Anfang November war es dann endlich soweit und ich konnte das Deko-Häuschen für meine Freundinnen öffnen. Vielleicht wart Ihr dabei, und erkennt Euch auf einem der Fotos wieder? Es war ein wunderschöner Tag, an dem einer meiner Träume wahr wurde. Ich hatte schon lange von einem Ort geträumt, wo ich meine eigenen Werke ausstellen und mit lieben interessierten Menschen ins Gespräch kommen könnte. Für meine Künstlerseele ist das Deko-Haus ein kleines Paradies. Diesen Ort teile ich gern und lade Euch herzlich ein, mein Deko-Häuschen zu besuchen, in Ruhe zu stöbern und die schöne Atmosphäre zu genießen.
- Party im ‚country garden‘
- In Ruhe stöbern im Deko-Haus
Und wenige Wochen später war das kleine Haus voller Weihnachtsartikel. Kunden bestellten Kuscheldecken, Bettwäsche, Bademäntel und Tischwäsche, die ich in einem kleinen Familienbetrieb in Ungarn anfertigen lasse. Dabei kann ich ganz auf die Wünsche meiner Kunden hinsichtlich Farbe, Stoffe und individueller Maße eingehen. Diese Schadstoff-geprüften Artikel unterscheiden sich qualitativ sehr von den übrigen Massenprodukten, was mir sehr gut gefällt. Seither schlafen meine Familie und ich wie auf Wolken und auch einige meiner Freunde und Kunden möchten die kuschelweichen Decken schon nicht mehr missen.
- Decken, Bettwäsche, Kissen, Schals alle individualisierbar im Deko-Haus
- Große Auswahl an Produkten im kleinen Deko-Haus
- Bademantel für Kinder und Erwachsene
Viele andere Geschenke entstanden in meinem Atelier in Wadgassen, wie diese Schals und Loop-Schals, Hirsekissen, Lavendelherzen, Türstopper, die ich nähe und mit Namen, Initialen oder Applikationen besticke.
- Persönlicher geht es kaum: Schals aus edlem Fleece mit hochwertiger Stickerei, Namen, Initialen, aber auch individuelle Wünsche versuche ich zu erfüllen.
- Traumschal für einen Pferdefan
- Die Baby-Badehosen werden in Ungarn gefertigt. Der süße Schal entstand in meinem Atelier.
- Detailansicht Glückspilz Stickerei Fliegenpilz
- Ein Glücksbringer und Wärmespender für kalte Tage, kuscheliger Loop-Schal mit Fliegenpilz-Applikation
- Schals in liebevoller Handarbeit in meinem Atelier gefertigt
- Wärmekissence, außen aus kuscheligem Fleece, innen gefüllt mit Hirse oder Kirschkernen
- Fröhliches Herz mit Glückspilz-Applikation
- Im Deko-Haus geht es herzig zu: Herzen, gefüllt mit duftendem Lavendel aus den Cotswolds in England
Und auch für die Vierbeiner meiner Kunden habe ich Geschenke vorbereitet.
- Adventskalender für Hunde: 24 Säckchen warten darauf, mit Leckerlis befüllt zu werden.
- Ich fertige Kalender für Hunde, Katzen aber auch Menschen in meinem Atelier an. Gern berücksichtige ich dabei auch individuelle Wünsche (wie hier für Sam, eine kleine französische Dogge).
- Adventskalender für große und kleine Menschen in liebevoller Handarbeit in meinem Atelier mit Kreidefarben gemalt, genäht, bestickt, nur das Bestücken übernimmt die Kundin selbst, oder doch das Christkind?
- Glückspilze aus Holz
- Wimpelkette Merry Christmas
- Wimpelketten von mir genäht und bedruckt
- Eine Kostprobe meiner Marmeladen und Chutneys nach englischen Rezepten
- Marmeladen & Chutneys wie in England
- Diese Spiegel-Sterne zaubern eine schöne Atmosphäre bei mir, bei Dir, bei Deinen Freunden…
- Bild auf Leinwand, Spiegelstern und Beton-Kunst
- Schemel aus Holz
- Von Hand bemalt mit Kreidefarben
- Schön und nützlich: Hocker für die Küche, das Kinderzimmer…
- Kleines Glücksbild, Acrylfarbe auf Leinwand
Besonders möchte ich mich bei Euch dafür bedanken, dass Ihr mich durch dieses insgesamt turbulente und spannende Jahr begleitet habt. Ich danke Euch für das liebe Feedback, Eure Kommentare und Anregungen. Und gemäß meinem Motto ‚Friends are the flowers in the garden of life‘ sende ich Euch diese Rose, Danke!
Eure Tanya
Hallo Tanja!
Schöner konnte Dein Gartenhäuschen wirklich nicht werden,ich habe mich ja selbst davon überzeugt.
Habe ich Dir eigentlich schon gesagt,daß die Babydecke mit dem aufgesticktem Namen (die ich ja verschenkt habe), ganz toll“ angekommen“ ist. Ich freue mich schon auf meine neuen Tischdecken und auf den nächsten Besuch bei Dir!
Ganz liebe Grüße-Gisela.
Das Häuschen ist ein richtiges Schmuckkästchen geworden!Einfach toll wie Du dies hinbekommen hast! Die Produkte,die Du ausstellst und auch verkaufst sind sehr hochwertig und auch individuell!Keine Ahnung wo Du diese Talente her hast, von mir und meinen Ahnen jedenfalls NICHT,hahah