Skifahren mit Kindern Oberstdorf Jungholz

Überleben ist alles: übers Skifahren, Haiangriffe und Trekkingtouren durch die Wildnis

Liebe Freundin,

heute sind wir von unserem Skiurlaub zurückgekommen, und das Beste daran: ich habe es  wieder einmal überlebt.

Meine Schutzengel (vermutlich waren letzte Woche an die 10 Stück exklusiv nur für mich im Dienst) benötigen jetzt allerdings eine Auszeit (burn-out sag ich Dir) das Sondereinsatzkommando hat fertig.

Wir waren in der Nähe von Oberstdorf in einem winzig kleinen Skigebiet. Das hatte mein Mann extra ausgewählt, weil es so übersichtlich ist und sich die Jungs dort frei bewegen können, ohne dass man sich Sorgen machen müsste. So die offizielle Version. Inoffiziell wählte er es wohl, weil es selbst für mich schwierig sein dürfte, mich dort zu verirren und weil man mich, selbst wenn ich unterwegs mal wieder verloren ginge, spätestens am einzigen Sessellift wiederfände.

Im Gegensatz zum Rest der Familie, habe ich nämlich das Skifahren erst Ü30 gelernt. In jüngeren Jahren hatte ich mich mal beim Snowboarden versucht. Es hat durchaus Spaß gemacht, wenn man von den vielen blau-grünen Flecken absieht, die mein Hinterteil danach stets über Wochen zierten und ich nur im Stehen schmerzfrei existieren konnte.


Ich habe es einfach nicht so mit waghalsigen Sportarten und ich bin ein ausgesprochener Schussel. Einige Jahre konnte ich mich da ganz gut drücken. Ich war entweder schwanger, stillend oder bewahrte ein Kleinkind davor, sich frühzeitig das Leben zu nehmen, das Ganze mal drei= 8 Jahre Schonfrist. Leider bekamen meine Ausreden Beine und wollten möglichst früh auf eigenen Skiern stehen. Also meldete mein Mann mich gleichzeitig mit Tick, Trick und Track beim Skikurs an. Damals war auch eine Freundin mit von der Partie. Sie hatte bereits einen Anfängerkurs Vorsprung, bot sich aber an, mir Beistand zu leisten, denn auch sie gehörte eher zu den moderaten Fahrern (will heißen Angsthasen).

Ich war damals vor meinem ersten Skikurs verdammt aufgeregt und machte mir Sorgen, ob ich mich da fürchterlich blamieren würde. Leider gehöre ich eindeutig nicht zu den Sportskanonen dieser Welt und bin sooo unendlich dankbar, dass mein Mann seine Sport-Goofy-Gene an meine Kurzen weitergegeben hat. Dieser setzte Track (damals 3 J. alt) und mich dann auch gemeinsam vorm Skikindergarten ab und versprach zum Mittagessen wieder zurück zu sein.

So stand ich also an einem schönen sonnigen Februarmorgen nervös in Schladming, Österreich zum ersten Mal auf Skiern (ohne Stöcke) auf dem Zauberteppich (Rollband) der örtlichen Kinderskischule und machte meine ersten Gehversuche auf den Brettern, die die Welt bedeuten (gilt jedenfalls für den Rest meiner Sippe).

Ich lernte einen Buckel von schätzungsweise 5 Meter Länge und leichter Neigung in Pizza-Stellung ‚hinabzusausen‘ und dabei im Idealfall unten zu bremsen. Das Adrenalin jagte durch meinen Körper, blieb dann allerdings kurz oberhalb meiner Skischuhe stecken. Sch… eibenkleister, wie schlimm die drückten. Ich hatte solche Schmerzen, dass ich irgendwann Sterne sah. Ich konnte kaum noch klar denken, so weh tat das unterm Sternenhimmel. Irgendwann erkannte mein Skilehrer, übrigens sehr nett der Hannes, dass mich etwas ‚bedrückte‘. Ich bekam dann erst mal eine Grundeinweisung in das korrekte Anziehen von langer Unterhose, Skisocken (die lange Unnerbux darf nieeeemals in den Schuh hinein, niieeemals!) und lernte meine Schuhe richtig zu schließen. Nebenan in der Abteilung für die U6 (der Ski-Kindergarten) ging es ganz ähnlich zu, da wurden erschöpfte, rotznasige Zwerge  korrekt angezogen oder zum Schlafen auf einen Schlitten gebettet. Den Schlitten wünschte ich mir jetzt auch sehnlich. Denn nun, wo der Schmerz mich nicht mehr abzulenken vermochte, konzentrierte ich mich wieder auf meine Mission: ‚Skifahren lernen, ohne andere dabei zu gefährden‘.
Nebenan plärrte das Kind unserer befreundeten Reisegefährtin, die auch kurz bei uns vorbeischaute. ‚Könnt Ihr ab und zu mal nach meinem Sohn sehen, wie es aussieht seid Ihr ja wohl noch ein Weilchen da, gell? Foppte sie und brauste grinsend davon, während es nebenan weiter plärrte.

Wie sich aber bald herausstellte, war ich dann doch gar nicht der größte Held unter der Sonne Österreichs. Ich hatte richtig ernstzunehmende Konkurrenz. Meine Freundin meisterte ihre Übungen mit Bravour (jahrelanges Training machten es möglich) und auch ich war es diesmal nicht, die sonderlich auffiel. Es gab einen netten Japaner, der verzweifelt versuchte, seine Skier zu sortieren und regelmäßig alles umnietete, was im Umkreis von 100 Metern in der Kinderskischule herumstand. Auch stellte sich heraus, dass die Angst in meiner Ü30 Truppe beinahe gleichmäßig verteilt war. Einzig eine Frau aus Italien toppte alle, bei ihr gesellte sich noch Höhenangst dazu, die Arme! So begann ich mich zu entspannen und hielt einfach ein bissel mehr Abstand zur Grenze von Japan, Grenzerfahrung haben wir Saarländer ja genug.


Am Tag drei schafften wir es einen Hügel weiter. Wir teilten ihn uns jetzt mit der Ü6-Truppe der Kinderskischule. Leider gab es hier keinen Zauberteppich, sondern wir mussten uns an einem Zauberseil den Berg hinauf schaffen. Au weia, war das hoch! Oh Gott oh Gott, da sollen wir runter?

Tatsächlich holte unser Skilehrer alles aus uns heraus, wir fuhren Pizza wie die Wilden und schafften die ersten Kurven im Pflug. Gelegentlich kamen hier auch Tick und Trick mit ihren Skilehrern vorbeigesaust. Sie rasten die kleine Sprungschanze neben uns hinunter (die wir immer ehrfürchtig umfuhren), winkten mir kurz und waren auch schon wieder verschwunden.


Am Tag 5 war unser ‚Meister‘ etwas verzweifelt. Er hatte Sorge, ob er es mit uns überhaupt aus der Kinderskischule heraus schaffen würde. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und so fuhren wir ‚zu den Großen‘ den Berg hinauf und auch Japan nahmen wir mit.

Und da begannen wir zu realisieren, dass hoch bisher gar nicht hoch war und steil definitiv eine Frage der Definition.

Unser Skilehrer sammelte unseren wilden Haufen am Skilift ein, d.h. er sammelte erstmal ein paar unserer Truppe vom Boden auf, die den Ausstieg nicht ohne ZwischenFALL geschafft hatten und begann dann damit, unser Grüppchen zum ersten Mal eine richtige Piste hinunter zu leiten. Wie Du Dir vielleicht vorstellen kannst, dauerte diese Abfahrt lange, sehr, sehr lange. Unserem Lehrer wurde viel Geduld abverlangt. Er musste immer wieder durchzählen, ob er alle Schäfchen zusammen hatte. Ein paar Meter fahren, warten, durchzählen, weiterfahren, warten, Skischüler aufsammeln, halbe Skigruppe aufsammeln (Japan hatte die hinteren Reihen komplett ausgelichtet). Aber noch bevor die Sonne unterging, erreichten wir die Einfahrt zur Kinderskischule und konnten nun auch endlich mitreden, wir waren oben auf dem Berg gewesen. Hier am Übungshang war gerade das Abschluss-Kinder-Skirennen im vollen Gang. Unsere Kleinen rasten den Hindernissparcour hinab und erleichtert, dass uns wenigstens eine Teilnahme am Kinderskirennen mit anschließender Siegerehrung auf dem Treppchen erspart blieb, jubelten wir begeistert vom Rand aus mit.

Wir umarmten ganz Japan vor Freude, auch Italien herzten wir sehr und freuten uns alle gemeinsam über diese tolle Woche.


Abends im Hotel beim Abendessen hatten unsere Freunde dann aber eine besondere Überraschung für meine Freundin und mich. Feierlich wurde mit dem Messer gegen das Schnapsglas gescheppert und unsere Männer zückten hinter ihrem Rücken zwei kleine Medaillen nebst Siegerurkunde. Wir bekamen feierlich und unter tosendem Applaus unsere Medaillen verliehen (natürlich hatten wir beide den ersten Platz belegt) und wurden nun offiziell in den Club der Skifahrer aufgenommen. Sie hatten also die Lehrer in der Kinderskischule bestochen.


So, nun weißt Du um den Beginn meiner Skifahrerkarriere. Seitdem gibt es keine Ausrede mehr. Ich absolvierte im Jahr darauf noch den Kurs für fortgeschrittene Anfänger (ein Niveau, über das ich wohl nie hinaus kommen werde), überlebte die schwarze Talabfahrt und kam nun irgendwie den Hang hinunter. Meine Fortschritte halten sich seither allerdings in Grenzen, mein Ehrgeiz zugegebenermaßen auch. Fakt ist, mit meiner Familie mithalten zu wollen, ist auch nahezu aussichtslos. Tick und Trick jagen kamikazemäßig die Pisten aller Farben hinunter und selbst Track saust inzwischen an mir vorbei und meckert, weil ich so langsaaaam wie eine EEEEEnteeee bin.

Leider kommt zur immer noch währenden Angst eben auch meine Schusslichkeit hinzu. Eine unheilvolle Kombination, sag ich Dir! Meine Sippe hält deshalb auch meist einen gewissen Sicherheitsabstand zu mir. Ich schaffte es in diesem Jahr am Sessellift die Warteposition von gleich zwei Personen zu belegen, nämlich indem mein einer Ski links und mein anderer in die rechte Spur gerutscht war und dort fest steckte. Leider befand sich dazwischen ein Pfeiler, weshalb der erste Sessellift ohne mich fahren musste und es hinter mir ungeduldig drängelte.

Ein wohlbekanntes Szenario: Mein Mann fragt:  „Wer fährt mit der Mama Lift“ „Äh“ und ich sehe nur noch eine Schneewolke, die Meute hat sich aus dem Staub gemacht. Meist fahre ich dann mit ein paar Kleinen aus der Skischule den Berg hinauf, wo meine Sippe bereits auf mich wartet. „So Leute, Mama ist da, weiter geht’s“.
Und hat der Lift unterwegs gestoppt, stehe ich direkt unter Generalverdacht. Dabei bin gar nicht immer ich es, die zum Stillstand veranlasst, auch wenn es zugegeben, durchaus schon das ein oder andere Mal vorkam.

Während meine Sippe sicher jeden Hang nimmt, habe ich damit zu kämpfen, den Anschluss nicht zu verlieren.

Mein Mann ist dabei die Ruhe selbst. Wie das Mammut aus Ice Age lotst er seine Herde aus der Eiszeit hinunter ins Tal. Mir wird dabei eher die  Rolle von Sid‘s Oma zuteil. Man versucht mich loszuwerden, bringt es letztlich aber doch nicht übers Herz. Du kennst Sid’s Oma nicht? Na, da hast Du aber eine echte Bildungslücke und was verpasst- Ice Age 4, unbedingt angucken! Aber gut, für die Uninformierten: Sid’s Oma ist ein Faultier und eine echte Plage. Ich bin natürlich kein Faultier, aber faules Tier, das passt durchaus. Leider fehlt mir seit einigen Jahren die Zeit dafür, schnief, um genau zu sein, seit mein erster Pampersrocker das Licht der Welt erblickte.

Fährt dann noch irgendwo im Skigebiet jemand mit annähernd meinen Fähigkeiten herum, Du kannst sicher sein, wir finden einander, rummms!

Und wäre dies alles noch nicht genug, so steht meine Truppe wieder einmal am Berg beisammen und wartet auf mich. Da taucht aus den Tiefen ein riesiges Schneemonster auf. Schwer atmend und schneebedeckt kämpft es sich bedrohlich den Abhang hinauf. Wenn Du nun denkst, das würde jemanden beeindrucken, Pustekuchen:  „Ok Leute, Mama ist da, weiter geht’s“. Hatte mal wieder die Kurve nicht gekriegt, bin aus der Piste geflogen, habe überlebt…


Tatsächlich ist es sehr schwer die Meinen zu beeindrucken. Ich habe dies jedenfalls in Schladming erkannt. Damals war ich nachmittags noch mit unserer Eltern-Kinder-Freunde-truppe unterwegs und die Zeit wurde mir knapp. Ich sollte Tick und Trick von der Kinderskischule abholen, da mein Mann Track unten im Skikindergarten einsammeln wollte. Also gab ich Vollgas (was das bei mir halt so heißt). Ich flitzte wie der Blitz die Piste hinunter, dachte mir, ich müsste doch längst da sein und war leider zu weit gefahren (mein blöder nicht vorhandener Orientierungssinn hatte mich wieder im Stich gelassen!). ÜBER mir thronte die Kinderskischule und in wenigen Minuten würden hier meine Buben eintrudeln und auf Mami warten. Aber, ich mag ja ein Schussel sein, dafür bin ich aber auch sehr kreativ im Finden von Lösungswegen und weiß eine Gelegenheit zu nutzen, wenn sie sich mir bietet.

In diesem Fall erwischte es einen Schneemobilfahrer, der gerade auf dem Weg nach oben war. Zur falschen Zeit, am falschen Ort, sag ich da nur. Ich warf mich in seine Spur, so dass er quasi anhalten musste und überzeugte ihn davon, dass ich unbedingt mit seinem flotten Schlitten mitfahren müsste. Fakt 1: wer nett fragt, bekommt selten einen Korb. Fakt 2: fällt Fakt 1 negativ aus, lohnt es sich meist hartnäckig (aber nett) weiter zu nerven. Ich hatte jedenfalls Glück und mein Retter Erbarmen. So fuhr ich zum ersten Mal in meinem Leben per Anhalter und schnurstracks mit ‚meinem‘ flotten Schneemotorrad bei der Skischule vor. Viele erstaunte Eltern, noch mehr staunende Kinder und daneben meine Jungs (nicht beeindruckt!) „Ok Leute, Mama ist da, weiter geht’s“. Ist doch unglaublich, oder?


Vielleicht fragst Du dich ja, weshalb ich mir das überhaupt antue und mir nicht einfach einen anderen Sport aussuche. Das frage ich mich im Übrigen auch, aber was ist schon sicher, wenn Du ohne Orientierungssinn auf die Welt gekommen bist. Nehmen wir mal Joggen: grundsätzlich eine unkomplizierte nicht allzu gefährliche Sportart. Bekomme ich ganz gut hin, fester Boden unter den Füßen und so, aber kennst Du die Geschichte von Hänsel und Gretel, die sich im Wald verlaufen haben?

Schwimmen, auch nicht schlecht, aber nur wo es um mich herum gefliest und in einem überschaubaren Rahmen ist. Im Meer zu tauchen, wie mein Mann es toll findet, Gott bewahre! Nicht nur, dass ich mich verirren würde, nein, gäbe es im Umkreis vieler, sehr, sehr vieler Meilen einen einzigen Hai, ich würde ihn garantiert finden. Wohlgemerkt, nicht er mich, sondern ich ihn! Treffer! Ob er mich wohl per Anhalter mit zurück nehmen würde? Man weiß es nicht. Was ich aber weiß ist, wie die Reaktion meiner Verwandtschaft aussähe: „Ok Leute, Mama ist wieder da, oder zumindest das, was der Hai von ihr ausgespuckt hat, weiter geht’s“.

Hai: Angriff oder Mitfahrgelegenheit

Freunde? Dieser Hai sieht doch eigentlich ganz hilfsbereit aus, oder?

Wandern bzw. Trekking (hört sich spannender an), auch so eine durchaus sichere Sache. Aber stelle Dir folgendes Szenario vor: den ganzen Tag durch die Wildnis marschieren und natürlich sind alle anderen irgendwann weg und haben mich mal wieder abgehängt. Ich kämpfe mich aber weiter durch das dichte Gras, klettere über umgekippte Baumstämme, ignoriere Durst, Kälte, Hunger und die hereinbrechende Dunkelheit. Ganz nebenbei erfreue ich mich an den vielen Inspirationen, die Flora und Fauna so zu bieten haben. Hier ein besonders schön gezeichnete Blatt, da eine interessante Maserung im Stein, dort ein wunderschönes Blümchen (Unkraut würde mein Mann nun sagen!). Ich speichere alles in meinem Kopf und beschließe, es demnächst auf Leinwand zu bannen. Meine Familie macht sich inzwischen Sorgen, ein Suchtrupp ist losmarschiert, um mich zu retten, den ich aber natürlich zielsicher und um Haaresbreite verfehle. Macht aber auch nix, denn inzwischen habe ich mein Handy wieder gefunden, war gar nicht verloren, sondern nur in den Tiefen meiner Handtasche verschüttet. Ich rufe mein Mammut an. Er: „Beschreibe doch mal, wo Du gerade bist“ „Also, da ist ein umgekippter Baumstamm, hinten sehe ich einen kleinen Pavillon“. „Ok, biege rechts um die Ecke, weiter geradeaus, dann hast Du es geschafft.“ Super, noch flott einen Abstecher gemacht in den Garten-Shop und geradewegs raus aus dem Stadtpark. Geschafft! Tausendmal so, oder so ähnlich erlebt.


Gemein ist, wenn sie mich in einem Labyrinth aussetzen. Früher konnte ich das ganz gut vereiteln, indem ich mir Track unter den Arm klemmte. Mein Mann würde nie und nimmer seinen Nachwuchs im Stich lassen. Inzwischen ist aber erstens Track zu schwer und zweitens  zu flink. Alle weg. Irgendwann jubeln sie mir meist von irgendeiner Aussichtsplattform mitten im Labyrinth aus zu. Wenn das Mitleid die Oberhand gewinnt, bekomme ich Lotsenhilfe vom Aussichtsturm oder es kommt irgendwann ein Parkwächter „Wir schließen jetzt den Park, wollen Sie mir bitte folgen“ Und ob ich das will, jajaja.
Nur einmal habe ich erlebt, wie selbst mein Mann zu kämpfen hatte. Wir waren in einem riesigen Labyrinth in England, das maze von Longleat house. Longleat house ist ein altes Schloss in Warminster, in der Grafschaft Wiltshire gelegen, mit einem sehr abenteuerlichen Schlosspark und angrenzendem Safari Park. Es ist mein absoluter Reisetipp für Reisen mit Kindern in England, denn wo sieht man sonst ein Nilpferd und Seehunde im Schlossteich baden. Dort gibt es jedenfalls eines der größten Labyrinthe der Welt, und mein Mann hatte eine Dreiviertelstunde lang den Weg hindurch gesucht, nur um dann auf einen Turm in der Mitte zu gelangen, wohlgemerkt. Ungefähr so lange haben wir auch nochmal gebraucht, um wieder hinaus zu finden.

Ob es wohl Vorsehung war, dass sie mich nicht allein gelassen haben? Überraschend fand ich jedenfalls, dass meinen Mann hier seine Ruhe im Stich ließ. Er war sogar hochgradig genervt. Während ich entspannt blieb, dies war für mich ja keine ungewohnte Situation, im Umherirren hatte ich einschlägige Erfahrung- und ich kenne die Tricks, hihi. Es gab meistens schon vor mir einen Orientierungskünstler der irgendwo eine Abkürzung schuf. In diesem Fall war es ein winziges Loch in der Hecke. Plan B à la Mama- kreativ bleiben und Gelegenheiten nutzen, wenn sie sich bieten. Und weil mein Mann sehr verzweifelt war, und keinen Bock mehr hatte, nahm auch er die Abkürzung, aber pssst!


So, zurück zum Skifahren. Sieht so aus, als müsste ich weiter die Pisten unsicher machen. Wo ich unterwegs bin, kommt zur Lawinenwarnung eine Tanya-unterwegs-Warnung hinzu. Also, hör aufmerksam hin, dann bist Du vorgewarnt, ehe es rumms macht. Vielleicht sollte ich mir so ein akustisches Warnsignal implantieren lassen, wie bei meinem Auto. Dann piept es, bevor es scheppert. Das wäre doch eine verdammt gute Erfindung, oder? Distance control system fürs Skifoan oder solche, die es überleben wollen…

In diesem Sinne meine Liebe, Ski heil!

Bis bald

Deine Tanya

 

 

3 Gedanken zu „Überleben ist alles: übers Skifahren, Haiangriffe und Trekkingtouren durch die Wildnis

  1. Gisela

    Hallo Tanja!
    Das Lesen deiner Geschichte hat ja mal wieder riesen Spass gemacht.Als erfahrene Mama und mittlerweile Doppeloma kann ich dir nur raten-bleib dran!!!-es wird noch schlimmer!

    Liebe Grüße-deine Freundin Gisela.

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